Ringvorlesung „Sprachenvielfalt (er)leben“

Einleitung

Die Ringvorlesungen des Institutes für Diversität und Internationales sind ein Fortbildungsangebot für Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch für alle interessierten Personen der Öffentlichkeit zugänglich. Nationale und internationale Expertinnen und Experten referieren zu ausgewählten Themen der sprachlichen und interkulturellen Bildung im schulischen Kontext (Deutsch als Zweitsprache, Mehrsprachigkeit, muttersprachlicher Unterricht etc.) und stehen im Anschluss an die Vorlesung für einen fachlichen Diskurs zur Verfügung.

Die Ringvorlesung des Studienjahres 2019/20 stand unter dem Motte „Sprachenvielfalt (er)leben“. Unter dem nachstehenden Link finden Sie das gesamte Programm der Ringvorlesung. Aufgrund der speziellen Situation durch Covid-19 konnte nur ein Teil der Vorträge wie geplant stattfinden. Die bisher verfügbaren Aufzeichnungen der Vorträge sind in diesem Themenpaket nachsehbar.

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Der muttersprachliche Unterricht in Österreich – Ziele, Herausforderungen, internationale Perspektiven

In ihrem Vortrag „Der muttersprachliche Unterricht in Österreich – Ziele, Herausforderungen, internationale Perspektiven“ geht HS-Prof.in Mag.a Dr.in Barbara Schrammel-Leber auf die Geschichte, die Zielsetzung und die Organisation des muttersprachlichen Unterrichts in Österreich ein. Im Zuge dessen wird die Situation in Österreich mit anderen europäischen Ländern verglichen und momentane Herausforderungen des muttersprachlichen Unterrichts werden erörtert. Zudem diskutiert Frau Schrammel-Leber sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschiedenen Modellen der schulischen Förderung von Erstsprachen als auch zur Sicht von Eltern und Lehrpersonen auf schulische Angebote zur Förderung der Erstsprachen.

Die Ringvorlesung setzt sich zum Ziel, fundiertes Basiswissen zum muttersprachlichen Unterricht in Österreich zu vermitteln sowie eine kritische Diskussion zur Stellung des muttersprachlichen Unterrichts im Kontext von sprachlicher Bildung anzuregen.

Barbara Schrammel-Leber ist Hochschulprofessorin für Mehrsprachigkeit und Linguistik an der Pädagogischen Hochschule Steiermark und stellvertrentende Leiterin des BIMM. Ihre Arbeitsschwerpunkte und Forschungsinteressen sind Minderheitensprachen, Sprachenpolitik, Mehrsprachigkeit sowie PädagogInnenbildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit.

„Sprachschatz“: Zweitsprachlernende durch Focus on Form unterstützen

In dieser Ausgabe der Ringvorlesung „Sprachenvielfalt (er)leben“ des Instituts für Diversität und Internationales zum Thema „Sprachschatz: Zweitsprachlernende durch Focus on Form unterstützen“ stellt Dr.in Daniela Rotter in ihrem Vortrag den aus dem angloamerikanischen Sprachraum stammenden Focus on Form-Ansatz vor und geht auf dessen Umsetzung im Rahmen eines außerschulischen Projekts mit mehrsprachigen Kindern (teilweise Fluchterfahrung) ein. Im Zentrum dabei steht die konzeptionelle Weiterentwicklung des Ansatzes durch eine Verbindung mit sozialpädagogischen Konzepten. Das entwickelte personenzentrierte Modell nutzt eine lebenswelt- und ressourcenorientierte Herangehensweise für die Gestaltung der Aktivitäten und Interaktionen, und schafft damit, so die zentrale Annahme, eine Lernumgebung für die Kinder und die PädagogInnen, die besonders geeignet ist, um Focus on Form als Ansatz zu realisieren. Damit wird dieser Ansatz nicht nur konzeptionell erweitert, sondern auch praktisch erprobt. Der Vortrag schließt mit praktischen Beispielen und Überlegungen zur Beforschung dieses „spezifischen Praxislabors“.

Daniela Rotter hat in Graz das Studium der angewandten Sprachwissenschaft und das Zusatzstudium Türkisch absolviert. Ihre Diplomarbeit verfasste sie zum Zweitspracherwerb türkischstämmiger Grundschulkinder. Nach Jahren als Lehrbeauftragte für DaZ an der Humboldt-Universität zu Berlin und einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin hat sie ihre Dissertation “Der Focus-on-Form Ansatz in der Sprachförderung – Eine empirische Untersuchung zur Lehrer-Lerner-Interaktion im DaZ-Kontext” 2015 vorgelegt. Sie war an der Universität Graz als Post-Doc tätig, ist seit 2017 Obfrau des Vereins SprachSchatz und seit März 2020 Professorin für Sprachliche Bildung mit Fokus Primarstufe an der PH Steiermark.

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