Mehrsprachigkeit

Einleitung

Dass Österreich kein einsprachiges Land ist (und auch nie war), ist unbestritten. Welche Vorteile hat Mehrsprachigkeit für das mehrsprachige Individuum? Wie können Schule und Gesellschaft mit Mehrsprachigkeit umgehen? Dieses Einstiegspaket erhebt nicht den Anspruch, diese Fragen abschließend zu beantworten. Vielmehr bietet es eine erste Orientierung, unter welchen Aspekten und Fragestellungen Mehrsprachigkeit gesehen wird und soll dazu anregen, sich in den einen oder anderen Aspekt weiter zu vertiefen. Impulse zur Erforschung der eigenen Mehrsprachigkeit und der Sprachen der Umgebung runden das Paket ab.

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Mehrsprachigkeit - die wichtigsten Begriffe

Als Einstieg in das komplexe Thema bietet sich eine Klärung der wichtigsten Begriffen als erste Orientierung an. In dem Glossar des Projekts MARILLE finden Sie Definitionen, Beispiele und Kommentare zu verschiedenen Begriffen aus dem Themenfeld „Mehrsprachigkeit“. Die Webseite „MARILLE“ ist das Ergebnis des Projekts „Mehrheitssprachenunterricht als Basis für plurilinguale Erziehung“ des Europäischen Fremdsprachenzentrums des Europarates (EFSZ), wo Sie auch weitere Ressourcen zum Thema finden können. Englischsprachige Erklärungen zentraler Begriffe finden Sie auch auf der Seite des Europarats.

Sprachen in uns

Wo sehen mehrsprachige Jugendliche ihre Sprachen im Körper verortet? Sind sie im Herzen, werden sie in der Hand gehalten, sind sie ein festes Standbein, liegen sie im Magen? Und wie interpretieren die Jugendlichen selbst diese inneren Bilder, die sie über ihre Mehrsprachigkeit haben? Was können wir aus diesen Bildern und Aussagen bezüglich individueller Mehrsprachigkeit, aber auch über den Status der Sprachen in Schule und Gesellschaft schließen? Bei Förmieg und voxMi finden Sie Beispiele für Sprachenportraits. Der Text von Hans-Jürgen Krumm beschreibt diese Methode.

Sprachen um uns

Wie wird Mehrsprachigkeit im Raum sichtbar? Welche Sprachen finden wir auf Plakaten, Schildern, Graffitis? Die Linguistic Landscape Forschung begreift Räume als Sprachenlandschaften. Das Vorhandensein oder die Abwesenheit von bestimmten Sprachen im öffentlichen Raum sagt etwas aus über das Prestige von Sprachen und über die institutionelle Verankerung von Sprachen aus, spiegelt aber auch konkrete Bedarfe in Bezug auf Übersetzungen wider. Auch Institutionen wie Schulen, Hochschulen oder Ämter können als Sprachenlandschaften beschrieben und erkundet werden.

Diese Arbeitsaufträge zielen darauf ab, den Sprachen in der/den eigenen Bildungsinstitution/en sowie den Sprachen der geografischen Umgebung nachzuspüren, sie sichtbar zu machen und ihre Rollen zu reflektieren.

Chancen von Mehrsprachigkeit nutzen

In ihrem Vortrag auf der ÖSZ Konferenz „Sprachen AIRleben“ im Dezember 2013 in Graz erläutert Dr. Rita Franceschini von der Freien Universität Bozen die Vorteile von Mehrsprachigkeit und zeigt auf, wie diese institutionell unterstützt wird und werden kann.  Hans-Jürgen Krumm beleuchtet in seinem Vortrag unterrichtliche Aspekte und Mark Terkessides fokussiert vor allem auf gesellschaftliche Rahmenbedinungen für Mehrsprachigkeit. Alle Vortragen können unter dem nebenstehenden Link angesehen werden. Der Arbeitsauftrag regt anhand von einigen Leitfragen die Diskussion der Vorträge an.

 

Umgang mit Mehrsprachigkeit

Der Vortrag  „Wie funktioniert (mehrere) Sprachen lernen“ von Prof. Klaus-Börge Boeckmann behandelt allgemein Spracherwerbsprozesse und geht auf die Frage ein, wie mit sprachlicher Vielfalt und mit der Vielfalt innerhalb einer Sprache in Unterricht und Schule produktiv umgegangen werden kann. Dieser Vortrag war der Auftakt der Ringvorlesung „Diversität und Migration“ im WiSe 2016/2017 des Instituts für Diversität und Internationales der PH Steiermark. Das Video des Vortrags (wegen Tonproblemen beginnt das Video erst ca. 8 min. nach Beginn des Vortrags), sowie Folien und Arbeitsaufträge zum Vortrag finden sie nebenstehend.

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